Samstag, 18. Juni 2016

Bild der Woche

Fundstück meines GöGa im örtlichen Fahrradgeschäft: Müsing Aviator

Mittwoch, 15. Juni 2016

Mit dem Nachwuchs im Regen unterwegs

Nach einer nass-schlammigen Fahrt habe ich mich dazu entschlossen meine alte Radregenhose endgültig auszutauschen und durch etwas Gescheites zu ersetzen. Während ich mich über meine neue Mountain Hardwear Women Quasar freute, äußerte Kind 2 (4) den Wunsch nach einer richtige Regenhose und Regenjacke zum Fahrradfahren. 

Nach einigen "Tests", ob Radfahren im Regen auch wirklich so toll ist, haben wir für den Knirps eine einfache Regenhose und Regenjacke besorgt. 
Noch nie habe ich erlebt, dass ein Kind so sehnsüchtig auf Regenwetter gewartet hat. Der Wunsch ging bei dieser Wetterlage prompt in Erfüllung und Kind 2 wurde komplett "eingetütet" in die Garage zu ihrem Rad geschickt. Bei leichtem Regen fuhren wir los, knapp 100m später begann es Bindfäden zu schütten. Ein kurzer Blick nach rechts und links bestätigte uns: "Ja, wir sind die einzigen Irren, die nicht mit dem Auto unterwegs sind." 
Im Kindergarten folgte nach dieser Tauchfahrt die Überraschung schlechthin:  Kind 2 war- bis auf eine Haarsträhne, die sich seitlich aus der Kapuze unter dem Helm herausgeschummelt hatte- komplett trocken. Die ganze Kombi hat sage und schreibe 18€ gekostet und ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden. Natürlich kann von "atmungsaktiv" keine Rede sein, doch für den Preis tut es genau was es soll: dicht sein. Mehr wollen wir gar nicht.


Ganz nebenbei bin ich von meiner Regenhose auch restlos begeistert. Obwohl einige bemängeln, dass sie gerade im Oberschenkelbereich recht knapp bemessen ist, habe ich selbst mit einer Jeans darunter nicht das Gefühl, dass die Regenhose spannt. Auch die Länge ist ausreichend, selbst bei angezogenem Bein, reicht sie noch soweit hinunter, dass es nicht nach "Hochwasser" aussieht.

Mittwoch, 1. Juni 2016

Das gelobte Land für Radfahrer: Die Niederlande

Unser Weg führte (wieder einmal) in die Niederlande. Mit Sack und Fahrrad ging es hinauf in den Norden, auch ein Abstecher nach Amsterdam war geplant- mein Radlerherz schlug höher. Amsterdam! Für mich die Fahrradhauptstadt der Welt. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen.

Wir nächtigten in Almere, etwa 30 min Zugfahrt ausserhalb von Amsterdam in einer Marina, herrlich gelegen, optimal für Menschen, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind (das ist aber eine andere Geschichte...). Die Baubranche boomt in den Niederlanden und Almere ist gerade wahnsinnig angesagt. An jeder Ecke wird gebaut und gebuddelt und neue Wohnanlagen aus dem Boden gestampft. Hier erwartete uns auch schon die erste Überraschung:

Mitten im Nichts: Eine Strasse und ein Radweg, der seinesgleichen sucht!
Bei diesem Anblick war ich bereits hellauf begeistert, doch was mich auf dem Weg nach Amsterdam alles erwarten sollte, naja- Bilder sagen mehr als 1000 Worte! Aber seht selbst:

Genug Platz für alle auf zwei Etagen. Kinderleicht zu handhaben!

Und für Jeden nach Belieben, Fahrradboxen zum Abschließen.
Im Zug dann der nächste Knüller: Hier gibt es ganze Abteile nur für die Bedürfnisse von Radfahrern, Mitnahme natürlich kostenlos, rund um die Uhr.
In Amsterdam am Hauptbahnhof fiel der erste Blick auf ein Bauwerk, oder wohl eher Parkhaus, dass ich bisher selbst nur von Bildern kannte und heute das erste Mal live betrachten konnte.

Das bekannte Parkhaus nur für Fahrräder, direkt am Bahnhof Amsterdam
Ich gestehe, dass ich ja Fahrräder erwartet habe, jede Menge sogar doch ich war sprachlos der schieren Masse, die sich hier auf den Strassen tummelten. Überall waren sie angeschlossen, an Geländern, an Abstellplätzen, an Schilder, ja sogar als unachtsamer Hausbesitzer kann es sein, dass ein Unbekannter sein Rad direkt an den eigenen Fenstergittern festmacht!

















Man muss es nicht gesehen, sondern erlebt haben, um zu glauben, was für Unmengen an Radfahrern sich hier durch die Strassen von Amsterdam bewegen. Als Fußgänger hatte man nicht nur das Problem, auf die Autos aufzupassen, sondern auch auf Radfahrer, die überall wild herumfuhren. Strassenkreuzungen mögen zwar für den zwei- und einspurigen Verkehr optimal sein, ist man aber per pedes unterwegs, ergeben sich teils abstruse Verkehrsführungen und einen direkten Weg über die Kreuzung suchte man oft vergebens.
Doch ist man tatsächlich mit dem Radl von A nach B unterwegs, überwiegen einfach die Vorteile.

Wir waren natürlich nicht nur in Amsterdam unterwegs, sondern auch in den etwas ländlicheren Gegenden. Und selbst hier, ohne die Großstadt fanden wir baulich getrennte Radwege, die wir uns nur in den kühnsten Radlerträumen vorstellen können.









Fazit: Ich beneide die Niederländer um ihr Fahrradwegenetz. Egal wohin man will, mit dem Rad kommt man auch dorthin. Mit einem weinenden Auge, machten wir uns wieder auf den Heimweg und ich hatte so ein klein wenig das Gefühl fahrradtechnisch wieder in ein Drittweltland zurückzukehren, zumindest was die Verkehrsführung anbelangt. 

Die Frage bleibt: Warum geht es hier und bei uns nicht?